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Die
Mitglieder der Unabhängigen Expertenkommission
Schweiz – Zweiter Weltkrieg
(Ehemalige
Mitglieder der UEK)
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Jean-François
Bergier, Präsident
Historiker
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Jean-François Bergier
wurde 1931 in Lausanne geboren. Studium in Lausanne, München, Paris
(Ecoles des Chartes) und Oxford. 1963–1969 Professor für Wirtschaftsgeschichte
in Genf, ab 1969 Lehrstuhl für Geschichte an der ETH Zürich
(Institut für Geschichte), 1976–1978 Gastprofessor an der Universität
Paris-Sorbonne, Ehrenpräsident der Association internationale d’histoire
économique, Präsident des wissenschaftlichen Komitees des
Istituto internazionale di Storia economica F. Datini (Prato, Italien)
und der internationalen Gesellschaft für historische Alpenforschung.
Korrespondierendes Mitglied der Académie des Sciences morales et
politiques (Paris) und der Académie Royale de Belgique. Jean-François
Bergier hat vor allem im Bereich der Wirtschaftsgeschichte der Schweiz
und Europas zwischen dem 13. und 18. Jahrhundert und im Bereich der Geschichte
der Industrialisierung gearbeitet.
Die wichtigsten Publikationen:
- Genève et l’économie
européenne de la Renaissance, Paris 1963.
- Histoire économique de
la Suisse, Zürich 1982/Lausanne 1983.
- Guillaume Tell, Paris 1988
(Übersetzungen auf deutsch und italienisch).
- Europe et les Suisses, Genève
1992, 19972 (deutsche Übersetzung in Vorbereitung).
- Pour une histoire des Alpes,
Moyen Age et Temps modernes, London 1997.

Wladyslaw Bartoszewski
Historiker
Wladyslaw Bartoszewski wurde 1922 in
Warschau geboren. Von 1940 bis 1941 in Auschwitz interniert, anschliessend
Widerstandskämpfer. Nach dem Krieg sechseinhalb Jahre politischer
Häftling des Stalinismus. Nach der Freilassung Redaktor und Herausgeber,
Professor für Neueste Geschichte an der Universität Lublin (Polen)
und für Politische Wissenschaft an den Universitäten München,
Eichstätt und Augsburg. 1963 wurde er durch das Institut zur Erinnerung
des Holocaust zum "Gerechten unter den Völkern der Welt" ernannt;
1991 Ehrenbürger des Staates Israel. 1990–1994 Botschafter Polens
in Österreich; 1995 Aussenminister Polens; seit 1997 Mitglied des
Senats der Republik Polen.
Die wichtigsten Publikationen:
- Aus der Geschichte lernen?,
München 1986.
- Das Warschauer Ghetto – wie es
wirklich war. Zeugenbericht eines Christen, Frankfurt am Main 1983,
1986(2).
- Uns eint vergossenes Blut. Juden
und Polen in der Zeit der "Endlösung", Frankfurt
am Main 1987.
- Auschwitz-Birkenau, Freiburg,
Basel, Wien 1989 (zusammen mit Elie Wiesel, Kardinal Jean Marie Lustiger
und Rita Süssmuth).
- Es lohnt sich anständig
zu sein. Meine Erinnerungen. Mit der Rede zum 8. Mai 1995, Freiburg,
Basel, Wien 1996.

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Saul
Friedländer
Historiker
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Saul Friedländer wurde 1932 in
Prag geboren. Er flüchtete während des Zweiten Weltkriegs nach
Frankreich, wo er versteckt wurde und den Krieg überlebte. Er hat
in Israel und den USA Professuren für Geschichte inne; seine Forschungsschwerpunkte
sind der Zweite Weltkrieg und die internationalen Beziehungen.
Die wichtigsten Publikationen:
- Auftakt zum Untergang. Hitler
und die Vereinigten Staaten von Amerika 1939–41, Stuttgart 1965.
- Pius XII und das Dritte Reich.
Eine Dokumentation, Hamburg 1965.
- Wenn die Erinnerung kommt,
Stuttgart 1979.
- Kitsch und Tod. Der Widerschein
des Nazismus, München 1984.
- Das Dritte Reich und die Juden.
Die Jahre der Verfolgung 1933–1939, München 1998.
Harold James wurde 1956 geboren. Er
studierte an der Universität von Cambridge. Gegenwärtig lehrt
er Geschichte an der Universität von Princeton (New Jersey, USA).
Aufenthalte in Deutschland, Österreich und der Schweiz; 1996 war
er Gastprofessor am Institut für Internationale Studien an der Universität
Genf.
Die wichtigsten Publikationen:
- The German Slump: Politics and
Economics 1924–1936, OUP 1986.
- A German Identity, Weidenfeld
and Nicolson 1989.
- International Monetary Cooperation
Since Bretton Woods, OUP 1996.
- Die Deutsche Bank 1870–1945,
Beck Verlag 1995 (Co-Autor).
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Helen
B. Junz
(Mitglied
der Kommission seit Februar 2001)
Wirtschaftswissenschafterin |
Helen B. Junz ist amerikanische Staatsbürgerin.
Studium in den Niederlanden und in den USA. Von 1962 bis 1979 höhere
Beamtin bei der US Bundesregierung (Board of Governors of the Federal
Reserve System, the Council of Economic Advisers and the Department of
the Treasury). Von 1982 bis 1994 Tätigkeit beim Internationalen Währungsfonds.
Vor und nach dieser Anstellung besetzte sie diverse Stellen in der Privatwirtschaft.
1996 gründete sie ihre eigene Wirtschaftsberatungsfirma in London.
Unter ihre wichtigsten Publikationen in der folgenden Zeit fällt
u.a. eine Studie im Autrag des «Volcker Komitees» (Independent Committee
of Eminent Persons, ICEP) über die Schätzung des Vermögens
der jüdischen Bevölkerung vor 1939 in den von Nazideutschland
während des Zweiten Weltkrieges beherrschten Ländern. Von 1999
bis 2000 war sie als Forschungsleiterin bei einem Projekt über Vermögenswerte
bei der Presidential Advisory Commission on Holocaust Era Assets in
the United States tätig. Weiter fungierte sie als Wirtschaftsberaterin
bei der International Commission on Holocaust Era Insurance Claims
(ICHEIC).
Die wichtigsten Publikationen:
- Publikation zahlreicher Artikel
in wirtschaftswissenschaftlichen Zeitschriften
Georg Kreis wurde 1943 in Basel geboren.
Er studierte an der Universität Basel. Professor für moderne
Geschichte an der Universität Basel (Internationale Beziehungen und
Nationalitätenfragen) und Direktor des Europainstituts in Basel.
Er präsidiert die Eidgenössische Kommission gegen den Rassismus
und ist Redaktor mehrerer Zeitschriften.
Die wichtigsten Publikationen:
- "Entartete" Kunst für Basel.
Die Herausforderung von 1939, Basel 1990.
- Die Schweiz in der Geschichte.
1700 bis heute, Zürich 1997 (französische Version Zürich
1997).
- Vier Debatten und wenig Dissens
(Zur Historiographie über die Schweiz im Zweiten Weltkrieg), in:
Schweizerische Zeitschrift für Geschichte 47, 1997, S. 451–476.
- Neutralitätsrecht und Neutralitätspolitik.
Der Stellenwert der Neutralität in der aktuellen Debatte um die
Rolle der Schweiz während des Zweiten Weltkriegs, in: Fluchtgelder,
Raubgut und nachrichtenlose Vermögen, herausgegeben vom Schweizerischen
Bundesarchiv, Dossier 6, Bern 1997, S. 59–64.
- Die schweizerische Flüchtlingspolitik
der Jahre 1933–1945, in: Schweizerische Zeitschrift für Geschichte
47, 1997, S. 552–579.
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Jacques
Picard
Historiker
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Jacques Picard wurde 1952 in Basel geboren.
Er studierte Geschichte an den Universitäten Bern und Fribourg. Forschungsaufenthalt
in den USA. Nachdiplomweiterbildungen in Unternehmensführung, Psychologie
und Kommunikation. Dozent für Geschichte und Kultur an der Bernischen
Fachhochschule und dort 1994–1997 Vorsteher einer Abteilung für Ingenieurausbildung
in Biel. Ab Herbst 2001 Professor an der Universität Basel, Leiter
des Instituts für Jüdische Studien.
Die wichtigsten Publikationen:
- Die Schweiz und die Juden 1933–1945,
Zürich 1994 (Dissertation).
- Swiss made oder: Uhrenfabrikanten
im Räderwerk von Politik und technischem Fortschritt, Allmende
36/37, Freiburg 1993.
- Vom Zagreber zum Zürcher «Ornament»,
Wandel und Exil einer Kulturbewegung 1931–1951, in: Exilforschung,
Internationales Jahrbuch 10, München 1992.
- On the Ambivalence of Being Neutral,
Switzerland and Swiss Jewry Facing the Rise and Fall of the Nazi State,
Washington, D.C. 1998.
- Die Vermögen rassisch, religiös
und politisch Verfolgter in der Schweiz und ihre Ablösung von 1946
bis 1973, Bern 1993
(englische Übersetzung Zürich 1993).
Jakob Tanner wurde 1950 in Root (Kanton
Luzern) geboren. Studium an der Universität Zürich. Verschiedene
Auslandaufenthalte (Paris, London). 1996/97 Lehrstuhlvertretung an der
Universität Bielefeld (Deutschland). Seit 1997 Professor an der Universität
Zürich für allgemeine und schweizerische Geschichte. Redaktor
und Herausgeber mehrerer Zeitschriften.
Die wichtigsten Publikationen:
- Bundeshaushalt, Währung
und Kriegswirtschaft. Eine finanzsoziologische Analyse der Schweiz zwischen
1938–1953, Zürich 1986 (Dissertation).
- Banken und Kredit in der Schweiz/Banques
et credit en Suisse 1850–1930, Zürich 1993 (herausgegeben zusammen
mit Youssef Cassis).
- Finanzwirtschaftliche Probleme der
Schweiz im Zweiten Weltkrieg und deren Folgen für die wirtschaftliche
Entwicklung nach 1945, in: Probleme der Finanzgeschichte des 19.
und 20. Jahrhunderts, herausgegeben von Dietmar Petzina, Berlin
1989, S. 77–98.
- Property rights, Innovationsdynamik
und Marktmacht. Zur Bedeutung des schweizerischen Patent- und Markenschutzes
für die Entwicklung der chemisch-pharmazeutischen Industrie (1907–1928),
in: Die neue Schweiz? Eine Gesellschaft zwischen Integration und
Polarisierung (1910–1930), herausgegeben von Andreas Ernst und Erich
Wigger, Zürich 1996, S. 273–303.
- Die internationalen Finanzbeziehungen
der Schweiz zwischen 1931 und 1950, in: Schweizerische Zeitschrift
für Geschichte 4, 1997, S. 492–519.
- "Bankenmacht": politischer Popanz,
antisemitischer Stereotyp oder analytische Kategorie?, in: Zeitschrift
für Unternehmensgeschichte, Nr. 1, 1998, S. 19–34.
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Daniel
Thürer
(Mitglied
der Kommission seit April 2000)
Jurist
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Daniel Thürer wurde 1945 in St.
Gallen geboren. Rechtsstudium in Zürich sowie weitere Studien in
Genf, St. Gallen und Cambridge (LL.M.). Seit 1983 Professor an der Universität
Zürich für Völkerrecht, Europarecht, Staats- und Verwaltungsrecht.
Visiting Research Professor an der Harvard Law School und der Stanford
School of Law. Gründungspräsident der Schweizer Sektion der
„International Commission of Jurists“. 1991 Wahl ins Internationale Komitee
vom Roten Kreuz (IKRK). 1992 Mitbegründer des Europa Instituts Zürich
(EIZ). Mitglied des Vorstandes der Schweizerischen Gesellschaft für
Internationales Recht. 1996 Präsident der „Commission juridique“
des IKRK. Mitherausgeber von drei wissenschaftlichen Zeitschriften.
Die wichtigsten Publikationen:
- Das Selbstbestimmungsrecht der Völker
– Mit einem Exkurs zur Jurafrage, Bern 1976 (Dissertation).
- Bund und Gemeinden – Eine rechtsvergleichende
Untersuchung zu den unmittelbaren Beziehungen zwischen Bund und Gemeinden
in der Bundesrepublik Deutschland, den Vereinigten Staaten von Amerika
und der Schweiz (Beiträge des Max-Planck-Instituts zum ausländischen
öffentlichen Recht und Völkerrecht, Band 90), Berlin/Heidelberg/New
York/London/Paris/Tokyo 1986 (Habilitation).
- Perspektive Schweiz – Übergreifendes
Verfassungsdenken als Herausforderung, Zürich 1998.
- Zahlreiche Abhandlungen zum Völkerrecht,
Europarecht und öffentlichen Recht.

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Myrtha
Welti, Generalsekretärin
lic.
iur., Juristin |
Verheiratet, 3 Kinder
Myrtha Welti wurde 1945 in Chur geboren. Studium an den Universitäten
Zürich und Genf (phil I und Jurisprudenz). Assistenz am Rechtswissenschaftlichen
Seminar der Universität Zürich. Von 1981 bis 1991 war sie als
wissenschaftliche Mitarbeiterin auf dem Generalsekretariat der SVP (Schweizerische
Volkspartei) tätig. Von 1985 bis 1989 lebte sie mit ihrer Familie
in London, England. Von 1992 bis 1994 war sie stellvertretende Generalsekretärin
und von 1994 bis 1996 Generalsekretärin der SVP. Von 1996 bis 1998
Aufenthalt in Bonn, Deutschland mit ihrer Familie. Seit 1998 ist sie in
Zürich freiberuflich als Consultant tätig.
Mandate u.a.:
- Vizepräsidentin der Stiftung
«Science et Cité»
- Vizepräsidentin des Verwaltungsrates
gfs-Forschungsinstitut
- Mitglied des Verwaltungsrates
Universitätsspital Insel Bern
- Mitglied der Geschäftsleitung
alliance F, Bund Schweizerischer Frauenorganisationen
- Mitglied des Vorstandes der Schweiz.
Gesellschaft für Aussenpolitik (SGA)
- Mitglied der Eidg. Ausländerkommission
(EKA)
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